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New Koma Show im Indra, 16.12.17 (4 Kings, KNUP, Letlowe & DJ Jonas)

  • von Celina Di Stefano
  • 23 Dez., 2017

Ein etwas verspäteter Blogeintrag – so kurz vor Weihnachten scheint alles nochmal drunter und drüber, einmal die Wand hoch und drei mal im Kreis zu gehen.

Dennoch – nie zu spät für unvergessliche Abende! Jedenfalls hatte ich einen. Angekommen um 18 Uhr in einer mir noch unbekannten aber warmen und einladenden Location, dem Indra auf der Großen Freiheit. Immer noch auf dem Kiez, jedoch etwas außerhalb noch hinter dem Grünspan. Ein paar atmosphärische Fotos gemacht, aber dann war ich irgendwie immer noch sehr viel zu früh da, wo die Veranstaltung erst um 21 Uhr beginnen sollte.

Im Backstage herrschte eine familiäre Stimmung und es gab gemütliche Sofas, auf denen ich mich nochmal ausruhen konnte, bevor es losging. In entspannter Stimmung konnte ich im Halbschlaf den Anekdoten der Musiker von nah und fern lauschen, die an diesem Abend gekommen waren. Irgendwann kurz vor Öffnung der Pforten haben der Mischer und der Bassist der ersten Band (4 Kings, Köln) noch ein wenig gejamt im rhythmischen Schlagzeug-Bass-Duo. Und bald schon sollte es losgehen, also aufgestanden und warm fotografiert!

Den Anfang machten die 4 Kings aus Köln, die etwas später anfingen, jedoch war auch um 21:20 Uhr noch nicht viel los. Aber die fünf Leute, die bis dahin den Weg zur New Koma Show gefunden hatten, hatten auf jeden Fall Spaß und wurden auf unermüdlich und motiviert unterhalten! Das Set war gut ausgewählt und auch, wenn Metalpunk nicht so meine Musikrichtung ist, hatte ich viel Spaß beim Zuhören. Die Jungs kamen auf jeden Fall verschwitzt und fröhlich wieder von der Bühne – was ich besonders schön fand. Natürlich freut man sich über volle Läden und viel Publikum, doch sie wollten zuerst spielen und hatten auch so ihren Spaß und performen für wenig Menschen ebenso motiviert.

Besonders schön für den Fotografenjob an dem Abend war die einmalige Mimik des Frontsängers, die ich ungefähr 100 Mal fotografiert habe – doch nichts dazu, das live zu erleben (also hin da!). Im Zweifel ist die Kamera immer zu langsam. Besonders beeindruckt war ich aber vom perfekt abgemischten Sound der ersten Show, Hut ab für den Mischer, der trotz dem eher leeren Saal einen so guten Job gemacht hat!

Danach haben recht bald KNUP aus Hamburg mit ihren pinken Instrumenten die Bühne übernommen. Im Backstage hatten wir uns darüber unterhalten, dass es mit der Musik viel besser läuft, seit sie die Dinge nicht mehr so verkrampft ernst nehmen, die hohen Ansprüche (nicht an sich selbst natürlich, sondern an den objektiven Erfolg) etwas runter geschraubt haben und es in erster Linie um Spaß gehen soll. Genau das haben sie für mich auf der Bühne rübergebracht! ''Wir sind hier, wir haben jetzt Spaß, kommt, wir machen jetzt Punk und rasten einmal aus!''

Inzwischen waren sogar ein paar mehr Leute da und einigen konnte man sogar ein euphorisches Fußwippen entlocken, vereinzelt haben sich auch welche etwas mehr mitreißen lassen und haben getanzt. Ich weiß nicht, ob das auf das Anraten der Band geschah, aber bei KNUP wurde es mir irgendwann zu laut. ''Dreh mal auf, das ist Punk!'' (So stelle ich mir einen eventuellen Dialog vor). Für die empfindlichen Singer/Songwriter-Ohren dann doch zu viel. Doch mit guter Laune, Witz und lockerer Art haben KNUP eine coole zweite Show abgeliefert.

Als dritte und letzte Band des Abends kamen Letlowe aus Bonn aus der Pooca Bar angehuscht, die relativ spontan einfach für uns noch einen zweiten Gig hinterher gespielt haben. Die Alternative-Band hat mich persönlich am meisten angesprochen, wo sie nicht so hart und laut wie die beiden voherigen Bands waren, jedoch haben sie auch den Abend sehr schön abgerundet und gut reingepasst.

Und wow – dafür, dass es schon der zweite Auftritt des Tages für die fünf Jungs war, waren sie nicht weniger motiviert und energetisch! Besonders aufgefallen ist der Bassist, der mit seinem Funkkabel für den Bass jede Bewegungsfreiheit hatte und einmal sogar nach unten ins Publikum gesprungen ist, um mit uns zu tanzen! Es war schwierig für mich, eine so aufgedrehte, sprunghafte Band zu fotografieren, wo generell die Bühne mit fünf Leuten dann doch schon sehr voll war, abgesehen davon, dass es mich doch mehr Überwindung gekostet hat, nicht zu viel zu tanzen und zu wenig zu fotografieren. Ein sehr schöner Abschluss der Live-Show!

Alles in allem hatte ich viel Spaß und ich finde es unglaublich schade, dass nur so wenig Menschen dort waren. So großartige Bands, so verschieden, dass bestimmt für jeden potentiellen Rock-Fan etwas dabei gewesen wäre und das auch noch in einer so unglaublich atmosphärischen Location wie dem Indra. Vielleicht hat die Werbung nicht gut genug funktioniert oder man hat doch zu viel auf die Laufkundschaft vom Kiez gebaut – man weiß es nicht. Ich hoffe für alle Beteiligten, dass es das nächste Mal noch voller wird und mehr Menschen sich von der Livemusik bereichern lassen von Bands, die sie vielleicht nicht so gut bis gar nicht kennen, es lohnt sich eigentlich immer. Also unbedingt weiter sagen! Geheimtipp-Potential hat die Veranstaltungsreihe auf jeden Fall.

P.S.: Nach den Live Shows musste ich zwar wieder los, doch es war noch nicht vorbei! Zum Abschluss der New Koma Show gibt es, für die Leute, die aus unerfindlichen Gründen nicht so viel mit Livemusik anfangen können, noch ein hochwertiges DJ-Set! Dieses Mal Goa mit DJ Jonas aus Hamburg.

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